Den bereits 2017 im Hintergrund gestarteten Wahlkampf haben wir 2018 erfolgreich zu Ende gebracht. Die Ergebnisse der beiden wp.net-Listen können sich sehen lassen. Zu verdanken ist dies unserem professionellen Wahlkampf, den Rücklagen von wp.net und der großen Leidenschaft und dem Einsatz vieler unserer Wahlkämpfer für die mittelständische Wirtschaftsprüfung. Dies war auch erforderlich, weil wir leider feststellen mussten, dass der IDW-Vorstand im Hintergrund mittels eines Arbeitskreises die Fäden zog und unsere Wettbewerber um die Beiratssitze den Wahlkampf der sechs Blocklisten organisierte.

Nach einem positiven Wahlergebnis (46%) folgte für die 26 wp.net-Beiräte der Verhandlungsmarathon. Alles war möglich, doch am Ende war leider auch klar, dass der DBV und der Steuerberaterverband den Big4- und Ziegler-Listen die Treue halten werden. Trotzdem waren alle wp.net-Beiräte mit dem Verhandlungsergebnis für den 6. September, dem Tag der konstituierenden Sitzung, zufrieden.

Auf den Schultern der fünf wp.net-Vertreter im Vorstand der WPK (Bild) liegen nun die großen Hoffnungen des WP-Mittelstands und der WP/vBP-Einzelpraxen. Diese Fünf müssen aus unseren Wahlzielen in den nächsten vier Jahren Fakten schaffen. Noch gehen wir davon aus, dass wir gemeinsam mit den Big4-Ziegler-Listen unsere Ziele erreichen werden. Für die gute Stimmung wurde am Vorabend der Dezember-Beiratssitzung gesorgt. Zum ersten Mal seit 2011 gab es ein gemeinsames Abendessen aller Listenvertreter mit der Geschäftsführung. Dämpfer bekam unsere Euphorie immer dann, wenn wp.net bei der Besetzung der Ausschussposten nicht zum Zuge kam.

Gutes soll erhalten bleiben
Wir haben an unserer Beiratswahl-Website so großes Gefallen gefunden, dass wir unseren hohen Zeit-und Kostenaufwand für die Einrichtung am 9. Juli nicht gleich wieder abschreiben wollten. Deswegen haben wir sie umfirmiert in "wp.net in der Wirtschaftsprüferkammer" und werden über die Kammerarbeit berichten. Gönnen Sie sich zwischen den Feiertagen ein paar informative und unterhaltsame Stunden und klicken Sie auf unsere Website.

Fachlich mussten wir im Sommer 2017 mit der Einführung der ISA-Prüfung eine Pause einlegen, da aus New York per Anwalt Störfeuer angedroht wurde. Wir haben die Zeit genutzt, unsere Vorstellung von der ISA-Anwendung weiterzuführen und erarbeiteten eine Neuauflage unseres Fachgutachtens zur Anwendung der ISA auf deutscher Rechts- und Satzungslage. Gleichzeitig führten wir im Herbst mit Dr. Wittsiepe die 2017 unterbrochene Seminarreihe für die ISA-Prüfung fort.

Im zweiten Anlauf, unterstützt mit dem wp.net-Fachgutachten, haben wir der ISA-Prüfung zum Durchbruch verholfen. Über 100 Teilnehmer besuchten die vier ISA-Seminare und nahmen folgende Botschaft mit nach Hause: Die Jahresabschlussprüfung ist nicht mehr länger IDW-Monopol. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass das IDW bei der Inanspruchnahme seines Übersetzungsrechts einer starken Interessenskollision ausgesetzt ist: Das eigene IDW-PS-Geschäftsmodell und eine qualifizierte und vor allem zeitnahe Übersetzung, lassen sich anscheinend nur schwer in Einklang bringen.

In der Sitzung vor der Beiratssitzung am 10. Dezember 2018 wählten die wp.net-Beiräte ihre Beiratssprecher für die aktuelle Legislatur bis 2022.
Im Amt als Beiratssprecher wurde Herr Tobias Lahl bestätigt (im Bild rechts). Vertreter sind die Herren Jürgen Hartmann und Dr. Jürgen Graf von Stuhr und bei den vBPs wurde Herr Josef Dirkmorfeld gewählt.

Auf der Beiratswebsite erfahren Sie, welche Funktionen unsere Beirats- und Vorstands-Mitglieder in der Kammer übernommen haben (wird gerade noch aktualisiert).

Wir danken allen 57 Kolleginnen und Kollegen, die auf den wp.net-Listen im Wahlkampf Flagge gezeigt haben. Wir sind traurig, dass kompetente Mitstreiter aus der Vorperiode nicht mehr im Beirat vertreten sind und es auch andere engagierte Neu-Kandidaten nicht in den Beirat schafften.

Herr Dr. Richard Wittsiepe (seit September Mitglied im Vorstand der WPK) setzt sich seit 2013 unter der wp.net-Flagge für den WP-Mittelstand ein. Wir wünschen ihm viel Erfolg mit seinem Steckenpferd ISA-Prüfung.

Michael Böllner, seit September 2018 im Beirat der WPK, hält seit 2011 Seminare über die Prüfung der Finanzdienstleister und neuerdings auch die Prüfung nach dem KAGB.

Dr. Dr. h.c. Thomas Weckerle ist mit den wp.net-Arbeitskreisen Unternehmensbewertung und EEG-Prüfungen seit 2012 im Einsatz für wp.net. Unter seiner Leitung wurde im November 2018 der wp.net-Hinweis zur Unternehmensbewertung auf den aktuellen Stand gebracht.

Herr Jörg Rompf leitet seit dem Start der FinVermV nicht nur den gleichnamigen Arbeitskreis, er gibt auch sein Wissen in Fortbildungsseminaren an die Prüfer weiter.
2019 kommt eine weitere Verschärfung auf die Vermittler zu, denn der Verordnungsentwurf holt viele Vermittler in die Mifid-II-Welt. Bereits im März 2019 soll der Bundesrat beschließen. Ohne Übergangsfristen sollen die neuen Regeln sofort in Kraft treten. Herr Rompf wird also auch im neuen Jahr mit Fortbildung ausgelastet sein. Zudem macht er seit 2018 für wp.net auch die MaBV-Seminare. 

Unser großer Dank geht an Christine und Dirk Hildebrandt. Seit 2006 halten Sie wp.net die Treue und sorgen mit ihren Seminarrabatten dafür, dass unsere Mitgliederzahl konstant bleibt. Im Mai 2006, auf unserem VO 1/2016-Workshop in München, lernte ich die beiden kennen. Unsere Zusammenarbeit geht nun in das 13. Jahr. Der wp.net-Erfolg geht auch zu Teilen auf das Konto der Hildebrandts.

Wir danken Herrn Ernst Büchele, dessen Amtszeit als Kassenprüfer nun in das 14. Jahr geht. Einmal noch, hat er auf der diesjährigen Mitgliederversammlung versprochen, wird er die Kasse und Rechnungslegung von wp.net prüfen.

Unserer Wahlziele sind in das Arbeitsprogramm des WPK-Vorstands eingegangen. Noch sind nicht alle Ausschüsse in der WPK installiert, um die Umsetzung anzupacken. Das Risiko, dass man mit unseren Zielen nur spielt, müssen wir immer im Auge behalten. Ein Blick in unsere Geschichte 2011-2014 sollte hier eine Lehre sein. Die bislang gezeigte Geschlossenheit der 26 wp.net-Beirats- und fünf Vorstandsmitglieder lassen uns optimistisch in das Jahr 2019 blicken.

Immer noch sind rund 2.500 Kammermitglieder als Prüfer für QK registriert, keine 10% davon machen Qualitätskontrollen. Das Jahr 2019 könnte zu einer Bereinigung des Berufsregisters führen, wenn die Kollegen nicht aktiv werden. Drei Jahre nach dem Start der Prüferaufsichtsreform (16.06.2016), also am 16.06.2019, laufen wichtige Fristen ab.

Welche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Prüferstatus „Prüfer für Qualitätskontrolle“ sind zu ergreifen?

Wer weiter als PfQK gelistet werden möchte, muss bis zum 16.06.2019 

1. 24 Stunden Spezialfortbildung für PfQK seit Juni 2016 nachweisen und
2. seinen Tätigkeitsnachweis in der Abschlussprüfung einreichen.

Wichtiger Hinweis: Auch wenn Sie als Abschlussprüfer registriert sind und auch Prüfungen machen, weiß die Kammer (Kommission f. QK) noch lange nicht, ob Sie Abschlussprüfungen auch durchgeführt haben. Die testierenden Abschlussprüfer bitten wir auch, den Tätigkeitsnachweis einzureichen.

Erledigen Sie also bis Anfang Juni 2019 diese Meldepflichten an die KfQK, um Prüfer f. QK zu bleiben.

Das aktuellste Video beschäftigt sich mit der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers. Dabei kommen wieder die bekannten zwei Kunstfiguren Albert und Klaus-Peter zu Wort. 

Im August-Video 2018 bekam Albert die Aufgabe, mit dem Wirtschaftsprüfer Klaus-Peter eine der wichtigsten Berufspflichten verständlich zu erklären: Die Einhaltung der Unabhängigkeit. 

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Zu den knappen, aber verständlichen Erläuterungen erstellt die Zeichnerin Jana Weidemann während des Vortrags Bilder, an denen die Gefahren für die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers (Eigeninteresse, Selbstprüfung, Interessenvertretung und Persönliche Vertrautheit) anschaulich gemacht werden.

Weitere Albert-Videos finden Sie unter Google, unter Ein Fall für Albert. Viel Spaß bei Hören, Sehen und Staunen!

Während die mittelständische Wirtschaftsprüfung über die WP-Reform ohne Augenmaß stöhnt und eine Evaluierung der Reform startet, berichtete am 18.12. das Handelsblatt über eine drohende Überarbeitung der Abschlussprüferreform mit umgekehrten Vorzeichen. Großbritannien droht Wirtschaftsprüfern mit harter Regulierung.

Vielleicht macht sich die die Große Koalition unsere Argumente aus 2014 bis 2016 zu eigen und passt die WP-Reform 2016 an die Richtlinie an: Die Kleinen bestraft man, die Großen lässt man durch Beratung reich werden. Zwei Tage später berichtet das Handelsblatt über die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der Big4-Reform: Boom durch Beratung, die Big4 der Wirtschaftsprüfer legen ein starkes Jahr hin.